KOF - Kinderorientierte Familientherapie

Was ist KOF?

KOF ist eine Methode, mit der Kinder im spielfähigen Alter (ca. 4 – 11 Jahre) gleichberechtigt in die Familientherapie einbezogen werden. Im Spiel erleben wir ihre Vorlieben, Bedürfnisse und Fähigkeiten, die wir Erwachsenen bei sogenannten schwierigen Kindern im Alltag oft kaum noch wahrnehmen.

Wir nutzen diese Erfahrung, um mit Kindern und Eltern gemeinsam zu spielen, so dass die Beziehungsmuster und die Bedürfnisse der ganzen Familie deutlich werden.

Ein wesentliches Ziel von KOF ist es, die bestmöglichen Formen gemeinsamer Handlungen in jeder Familie zu finden, um die Entwicklung des Kindes zu fördern, aber auch die Problembewältigungs- und Kommunikationsfähigkeit aller Familienmitglieder zu stärken.

KOF wurde von dem norwegischen Kindertherapeuten Martin Soltvedt entwickelt und von Bernd Reiners nach Deutschland gebracht.

 

Wie funktioniert KOF?

Bevor wir mit einer Spielsequenz beginnen, klären wir in einem oder mehreren Gesprächen mit den Eltern, welche Ziele sie mit KOF erreichen wollen. Wir legen den Fokus auf die gemeinsame Handlung, das Zusammenspiel der Familie.

Danach spielt die Therapeutin ein bis zweimal allein mit dem Kind. Sie erklärt den Eltern, worauf sie beim Spiel achten wird. Sie macht sich ein erstes Bild, wobei eine gemeinsame Vorstellung mit den Eltern angestrebt wird. Es folgen drei bis fünf Eltern-Kind-Spielsequenzen. Das jeweils ca. 15 Minuten dauernde Spiel wird auf Video aufgenommen. Zu jedem Spielablauf gehören das Ansehen des Videos und das Nachgespräch mit den Eltern. Die Aufnahmen geben uns wertvolle Hinweise über das Entwicklungsniveau des Kindes, seine Fähigkeiten im Zusammenspiel, sein Tempo und seine Bedürfnisse. Eltern machen dabei oft Entdeckungen und erhalten Anregungen darüber, was sie selbst beitragen können, um wieder besser mit ihren Kindern in Kontakt zu kommen.

KOF kann sowohl in der Praxis als auch bei den Familien zu Hause angewandt werden.